Der öffentliche Raum ist auch in Freiburg dominiert vom motorisierten Straßenverkehr. Dieser ist trotz Katalysator immer noch Hauptverursacher für die regelmäßigen Überschreitungen der zulässigen Konzentrationen von Gesundheit- und Umwelt beeinträchtigenden Luftschadstoffen. Zwangsläufig ist Verkehr mit Energie- und Flächenverbrauch verbunden.
Eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrspolitik, wie sie die Grüne Alternative Freiburg umsetzen will, hat lokal die Verringerung von Lärm- und Luftschadstoffbelastung zum Ziel und dient global der Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen. Um auf diesem Weg wirksam Fortschritte zu erreichen ist eine mehrgleisige Strategie notwendig:
Schon heute leben 40 Prozent aller Haushalte in Freiburg ohne Auto. Aber auch Freiburgerinnen und Freiburger, in deren Haushalt ein Auto zur Verfügung steht, bewegen sich oft genug als Fußgänger, RadfahrerIn oder mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch die Stadt. Wir finden es längst an der Zeit, mehr Raum zu schaffen für die umweltfreundlichen Bewegungsarten. Deshalb fordert die Grüne Alternative:
Die Grüne Alternative tritt dafür ein, eine Perspektive auf freie Fahrt im öffentlichen Nahverkehr zu entwickeln. Schon heute haben wir das Semesterticket, es wird Zeit für ein stark verbilligtes Sozialticket für die VAG, idealerweise sogar für den Regioverkehrsverbund (RVF).
Wir treten ausdrücklich für die Einführung des Sozialtickets für maximal 15 Euro für Hartz-IV-BezieherInnen ein.
Die Ausweitung auf weitere Bevölkerungsgruppen ist dann ein weiterer Schritt zur Stärkung des Umweltverbundes. Eine stark verbilligte Regio-Jahreskarte könnte zum Beispiel schrittweise dadurch finanziert werden, dass der durch den ruhenden Verkehr in Anspruch genommene öffentliche Raum in seinem realen Wert bemessen wird. Heutige KFZ-NutzerInnen werden zum Umstieg auf den Umweltverbund ermutigt.
In wenigen Jahren entstünde so ein Gewinn für alle: verkehrsberuhigte Wohngebiete und eine verbesserte Mobilität für alle Menschen durch die Stärkung des ÖPNV.
Statt in den kommenden 30 Jahren mehrere Millionen Euro in die autobahnähnliche Unterfahrung Freiburgs zu investieren, muss genau dieses Geld viel sinnvoller für die immensen, auch finanziellen, Anstrengungen eingesetzt werden, die wir für unsere klima- und menschenfreundliche Mobilität werden leisten müssen. Unsere Kinder und Enkel verdienen, dass wir diese Anstrengungen unternehmen. Sie verdienen es aber nicht, dass sie unsere Schulden abbezahlen müssen für eine Investitionsruine Stadttunnel, die wir ihnen in die Erde graben würden!
Die Grüne Alternative Freiburg stellte sich bereits in den vergangenen Jahren gegen die Vorfinanzierung der Planungskosten für den Stadttunnel durch die Stadt Freiburg. Diese Mittel (rund 5 Mio Euro!) sind verschwendet. Sie sollten statt dessen für Sofortmaßnahmen zur Lärmreduktion entlang der B31-Stadtdurchfahrt ausgegeben werden. Der Stadttunnel wurde von der Gemeinderatsmehrheit beschlossen und nun wird die Ausgestaltung sichtbar: Eine Autobahn mit Vollanschluss in Höhe der Brauerei Ganter, Abriss von störenden Gebäuden, eine Bauzeit von geschätzten 12-15 Jahren, in der eine hohe Zusatzbelastung auf die AnwohnerInnen zukommt.
Der öffentliche Verkehr in Freiburg ist, insbesondere in den Wintermonaten, an seiner Kapazitätsgrenze. Deutlich wird dies in den Morgenstunden und nach Schulschluss, wenn es sogar schwer wird einen Stehplatz in Bussen oder Bahnen zu ergattern. Viele BürgerInnen, behinderte und ältere Menschen genauso wie Eltern von kleinen Kindern, sind in den Hauptverkehrszeiten von der Benutzung des ÖPNV regelrecht ausgeschlossen. Alle anderen Fahrgäste bezahlen für ihr umweltfreundliches Verkehrsverhalten den Preis von vergleichsweise hohen Unannehmlichkeiten. Ein zukunftsfähiger Nahverkehr muss erheblich erweiterte Transportkapazitäten für die UmsteigerInnen vom KFZ aufweisen und sollte letztlich als Haupt-Transportmittel der Zukunft einen höheren Komfort als heute üblich bieten. Die Forderungen der Grünen Alternative Freiburg zielen deshalb auf einen zukunftsorientierten verstärkten Ausbau des ÖPNV: